Nach langer Pause: Großübung in Rössing
Rössing – Knapp 30 Einsatzkräfte aus den Ortsfeuerwehren Barnten, Groß Escherde, Klein Escherde und Rössing haben am vergangenen Donnerstag (23.09.2021) an einer gemeinsamen Übung in Rössing teilgenommen. Übungsobjekt war eine Hofstelle in der Kirchstraße. Angenommen wurde eine starke Verrauchung in einem angrenzenden Scheunenbereich mit mehreren vermissten Personen. Besondere Herausforderung: In der Scheune lagern unzählige brennbare Baustoffe der Tischlerei Alpers. Die Vermissten mussten daher schnellstmöglich gefunden und die angrenzenden Gebäude geschützt werden.
Gegen 19 Uhr startet die Übung auf der Hofstelle in der Kirchstraße in Rössing. Übungsleiter Patrick Möhle hatte zuvor sieben Mitglieder der Jugendfeuerwehr in einer Scheune auf dem Hofareal versteckt und den Bereich mit einer leistungsstarken Nebelmaschine verqualmt. Als die ersten Kräfte der Ortsfeuerwehr Rössing am Übungsort eintrafen, war der Auftrag für Gruppenführer Detlef Breiding daher klar: Ausrüsten mit Atemschutz und schnellstmöglich zur Menschenrettung vor. Nur wenige Minuten später trafen auch die restlichen Ortsfeuerwehren mit Ihren Fahrzeugen in der Kirchstraße ein. Während sich mehrere Atemschutztrupps aus Rössing, Barnten und Groß Escherde auf den Weg in die verqualmte Scheune begaben, kümmerten sich die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Klein Escherde um den Aufbau einer weiteren Wasserversorgung. Hierzu mussten die Kameradinnen und Kameraden ihre Pumpe am nahe gelegenen Rössingbach in Stellung bringen und mehrere Meter Schlauchleitungen zum Übungsobjekt verlegen. Auch eine Brandbekämpfung im hinteren Teil des Gebäudekomplexes wurde eingerichtet und hierfür sogar ein Wasserwerfer positioniert. Dies übernahmen die Kräfte der Ortsfeuerwehr Groß Escherde, die hierfür ebenfalls mehrere Meter B-Schlauch über eine Pferdekoppel verlegen mussten. Die aufgeregten Tiere wurden zuvor jedoch von Angehörigen in „Sicherheit“ gebracht und während der Löschmaßnahmen vorbildlich betreut. Im vorderen Teil ging derweil die Menschenrettung weiter, für die sogar eine Steckleiter in Stellung gebracht werden musste, da sich einige Mitglieder der Jugendfeuerwehr auf dem Scheunenboden „versteckt“ hielten. Am Ende wurden alle vermissten Personen durch die Atemschutztrupps zügig gefunden und aus der verqualmten Scheune gerettet – sehr zur Freude von Übungsleiter Patrick Möhle, der den Fokus der Übung auf die Menschenrettung gelegt hatte. Parallel lag der Schutz angrenzender Wirtschaftsgebäude und eines Wohnhauses im Vordergrund des erdachten Einsatzszenarios. Dies sei ein nicht unerheblicher Punkt, wie Helge Alpers berichtet, denn das angenommenen Brandobjekt diene unter anderem als Lager für seine Tischlerei. „In diesem Teil lagern zahlreiche brennbare Baustoffe aus Holz und es ist nicht ungewöhnlich, dass sich hier tagsüber auch Mitarbeitende aufhalten“, so der Tischlermeister. Eine Personensuche könne daher ein realistisches Szenario sein, weiß Alpers, der ebenfalls aktives Mitglied in der Ortsfeuerwehr ist.
Doch nicht alles lief an diesem Abend von Anfang an reibungslos. Über eineinhalb Jahre hatten die vier Ortsfeuerwehren nicht mehr zusammen üben können. Hierdurch waren gewohnte Abläufe etwas „eingerostet“. „Wir merken die lange Coronapause“ so Möhle. Da bleibe die Routine etwas auf der Strecke. Man wolle die Abläufe in den einzelnen Ortsfeuerwehren nun aber verstärkt ausbilden und die kleinen Defizite so schnell wieder wettmachen.