Jede Stimme zählt
Mahlerten – In Mahlerten standen in diesem Jahr die Posten des Ortsbrandmeisters und dessen Stellvertreter zur Wahl. Erneut ließ sich Björn Launer für das Amt des Ortsbrandmeisters aufstellen. Auch sein bisheriger Stellvertreter, Sascha Behrens, stand erneut zur Wiederwahl auf der Kandidatenliste – und damit endete auch schon der „Andrang“ an Bewerbern. „Wir waren uns zu Anfang selbst nicht schlüssig, ob wir noch einmal zur Wahl antreten sollen“, erzählt Björn Launer. Die letzten Jahre waren sehr kräftezehrend, so der Ortsbrandmeister, denn es gab viele Entscheidungen zu treffen und einige größere Projekte in den Reihen der Ortsfeuerwehr. Gemeint sind damit unter anderem der große Um- und Teilneubau des Feuerwehrhauses, die Gründung einer Kinderfeuerwehr oder die Planungen rundum das neue Einsatzfahrzeug. Schnell zeichnete sich jedoch ab, dass sich niemand weiter aufstellen lassen wollte. Und so hatten sich die beiden amtierenden Wehrführer doch für die mögliche Verlängerung ihrer Amtszeit entschieden. „Im letzten Jahr haben wir unseren Entschluss dann auf den wenigen Dienstabenden in den Sommermonaten mittgeteilt“, erläutert Launer. Die beiden Kandidaten aber einfach im Amt zu belassen, spräche gegen das Niedersächsische Brandschutzgesetz. Demnach muss aus den Reihen der Ortsfeuerwehr ein Wahlvorschlag auf einer Versammlung erarbeitet und gemeinsam abgestimmt werden. Die potenziellen Kandidaten werden dann dem Gemeinderat vorgestellt, welcher schließlich über die Ernennung der Ehrenbeamten abstimmt.
„Normalerweise findet diese Abstimmung auf der Jahreshauptversammlung statt“, erklärt Launer. In diesem Jahr sei jedoch alles anders, denn die Jahreshauptversammlung wurde Corona-bedingt vorerst ausgesetzt. „Mahlerten ist da kein Einzelschicksal“, weiß auch Gemeindebrandmeister Jan Riechelmann zu berichten. Bei allen Ortsfeuerwehren entfallen die Versammlungen, die zumeist am Jahresanfang in den einzelnen Ortsteilen stattfinden. Für Mahlerten stellt dies jedoch ein Problem dar, denn hier werden die beiden Ämter beriets im März auslaufen. „Ein Ortsbrandmeister oder sein Stellvertreter wird immer für sechs Jahre als Ehrenbeamter vom Rat ernannt“, erklärt Riechelmann. Eine Lösung musste also zeitnah gefunden werden, damit der Wahlvorschlag rechtzeitig eingereicht werden konnte. „Wir mussten bei der Planung durchgehend den Infektionsschutz und die Einsatzbereitschaft im Blick behalten“, meint Riechelmann. Daher kam der Gemeindebrandmeister auf die Idee, die Abstimmung als „klassische Wahl“ abzuhalten. „Ähnlich einer Kommunal- oder Bundestagswahl mit Wahlkabine und Wahlurne“, so Jan Riechelmann.
Auch die Verwaltung stimmte diesem Vorschlag zu und so einigte man sich darauf, dass die „Wahl“ am Tag der ausgesetzten Jahreshauptversammlung stattfinden sollte. Alle 31 stimmberechtigten Kameradinnen und Kameraden erhielten daraufhin eine offizielle Einladung in das Dorfgemeinschaftshaus. Am 05.02.2021 hatten die Mitglieder der Ortsfeuerwehr nun eine Stunde Zeit, um ihr Kreuz – oder auch nicht – auf den beiden Stimmzetteln zu setzen. Auch Marcus Tischbier und Verwaltungschefin Nicole Dombrowski waren an diesem Abend anwesend. Marcus Tischbier, Erster Gemeinderat und Leiter des Fachbereichs 2, überwachte zudem die Abstimmung und registrierte die nacheinander ankommenden Stimmberechtigten. Insgesamt nahmen 25 Kameradinnen und Kameraden an der Abstimmung teil. Nach der Stunde stand das Ergebnis fest: Björn Launer erhielt 24 von 25 Stimmen und könnte somit weiterhin im Amt des Ortsbrandmeisters bleiben. Sein Stellvertreter, Sascha Behrens, erhielt 23 von 25 Stimmen und ist somit ebenfalls als Kandidat wiedergewählt. Nun muss der Gemeinderat abstimmen und die beiden noch amtierenden Führungskräfte erneut zu Ehrenbeamten ernennen und als Ortsbrandmeister bzw. Stellvertreter einsetzen. Launer und Behrens hoffen, dass sich der Rat zu ihren Gunsten entscheidet.
Nur eine „Wahlparty“ werde auch nach einer möglichen Verlängerung der Amtszeit noch nicht stattfinden können, verkündete Björn Launer abschließend. „Sollte es im Sommer aber wieder möglich sein, stoßen wir mit allen Mitgliedern der Ortsfeuerwehr an.“