Autarkes Arbeiten beim Verkehrsunfall trainiert
Nordstemmen – Zu einer gemeinsamen Übung trafen sich am Dienstag (13.07.2021) die Ortsfeuerwehren Nordstemmen und Rössing. Unter dem Stichwort „Verkehrsunfall – eingeklemmte Person“ rückten gegen 18:30 Uhr knapp 30 Einsatzkräfte zum Rübenhof an der Zuckerfabrik aus. Dort hatte ein Organisationsteam der Ortsfeuerwehr Nordstemmen einen realistischen Verkehrsunfall nachgestellt. Die zwei Unfallwagen, die durch ein Abschleppunternehmen aus dem Kreis Celle bereitgestellt wurden, waren einem Feuerwehrkamerad der Ortsfeuerwehr Nordstemmen zu verdanken. Durch seine berufliche Tätigkeit hatte dieser den Kontakt zu dem Abschlepp- und Entsorgungsunternehmen hergestellt und so die schrottreifen Fahrzeuge organisiert. Dabei sei es heutzutage gar nicht mehr so leicht an Altfahrzeuge heranzukommen, wie Übungsleiter André Kirchner zu berichten weiß. Hohe gesetzliche Auflagen bei der Entsorgung von schrottreifen Pkws seien da nur ein Grund, so Kirchner weiter. An diesem Abend war man jedoch froh, dass die beiden Fahrzeuge zur Verfügung standen. „Wir wollen hier die technische Rettung von Eingeklemmten trainieren“, meinte Patrick Eisfelder. Dabei ginge es insbesondere um die Einsatzmöglichkeiten und Grenzen der vorhandenen technischen Ausstattung. Dies müsse aber an echten Fahrzeugen trainiert werden, so der stellvertretende Gemeindebrandmeister und Ausbildungsleiter weiter. „Wir haben zudem viele neue Kameradinnen und Kameraden in der Ortsfeuerwehr, die aufgrund der Corona-Pause bisher noch nicht oder nur wenig mit den technischen Geräten üben konnten.“ Alle seien daher froh, dass sich diese Möglichkeit ergeben habe. An diesem Abend standen zudem gleich zwei der begehrten Schrottfahrzeuge zur Verfügung, um auch das autarke Arbeiten mit einer weiteren Ortsfeuerwehr zu üben. „Im Realeinsatz wäre dies ein denkbares Szenario“, meinte Patrick Eisfelder mit Blick auf die erdachte Unfallstelle. „Dann müssen beide Ortsfeuerwehren unabhängig voneinander funktionieren.“ Dass dies tatsächlich sehr gut funktioniert, hatte der Übungsabend bewiesen. Die Rössinger Kameradinnen und Kameraden waren dankbar für die unerwartete Gelegenheit – konnten auch sie so noch einmal die Abläufe an der Einsatzstelle trainieren und zeitgleich den Umgang mit der technischen Ausstattung des neuen HLF 20 erproben. Am Ende konnte ein positives Fazit gezogen werden, denn beide „Unfallopfer“ konnten effektiv aus ihrer Notlage befreit werden. Sie wurden, wie auch im echten Einsatzgeschehen, an den Rettungsdienst übergeben. Denn auch hieran hatte André Kirchner gedacht und zuvor beim DRK Gronau um Mithilfe gebeten. Hier ließ man sich nicht lange bitten und organisiert prompt drei ehrenamtliche Kräfte der DRK-Bereitschaft, die an dem Abend ebenfalls die Gelegenheit zum Üben nutzten.