Gefahren frühzeitig erkennen – Fachzug „Messen und Spüren“ stellt sich vor
Nordstemmen – Treten giftige, chemische oder radioaktive Stoffe aus, dann bedarf es spezieller Messungen, um die Gefahren für Mensch und Umwelt zu analysieren. Genau zu diesem Zweck hält auch der Landkreis Hildesheim eine spezielle Einheit des Katastrophenschutzes vor, die sich auf die Analyse dieser Gefahren spezialisiert hat. Knapp 38 aktive Feuerwehrkameradinnen und Kameraden aus 24 Feuerwehren des Landkreises gehören dieser speziellen Einheit an. Die Einheit ist in mehrere Komponenten untergliedert und wird immer dann hinzugerufen, wenn hochgefährliche Stoffe freigesetzt wurden, die eine Gefahr für die Umwelt oder Bevölkerung darstellen. Der „Fachzug Messen und Spüren“ nimmt hierbei eine Schlüsselrolle ein, da die vorgehaltene Technik ein effektives Messen und Analysieren der tatsächlichen Gefahr zulässt. Was die Einheit im Ernstfall mit ihrer Messtechnik bewirken kann, dass konnten sich nun knapp 40 Kameradinnen und Kameraden des kommunalen Gefahrgutzuges während eines speziellen Ausbildungsdienstes anschauen. Zugführer Philipp Bartels stellte mit zwei weiteren Kameraden die Arbeit der Einheit vor und verschaffte den Einsatzkräften somit einen spannenden Einblick in die Arbeit der Messgruppe. Für diesen Zweck hatte der Zugführer auch den „ABC-Erkunder“ mitgebracht. Das Fahrzeug, ein roter Fiat Ducato mit einem gewöhnlichen Blaulicht, wirkt auf den ersten Blick etwas unscheinbar. Im Innern des Fahrzeugs verbirgt sich jedoch umfangreiche Messtechnik, die im Ernstfall wertvolle Dienste leistet. Was die empfindlichen Messinstrumente leisten können, stellte Philipp Bartels den Kameradinnen und Kameraden des Gefahrgutzuges in einem kurzen Vortrag vor. So verfügt das Spezialfahrzeug über umfangreiche Messtechnik zum Aufspüren von chemischen oder radioaktiven Gefahrstoffen. Hierzu nutzen die Feuerwehrkameraden der Messgruppe mehrere Geräte, die eine detaillierte Auswertung ermöglichen. Auch Wetterdaten können mit speziellen Präzisionsmessgeräten ausgewertet werden, um beispielsweise die Ausbreitung einer Gefahrstoffwolke zu analysieren. Zudem können Wasser- oder Bodenproben mithilfe von speziellen Gerätschaften entnommen werden, um diese später im Labor zu analysieren. Alles in allem ist das Fahrzeug ein wertvolles Hilfsmittel, um im Falle eines Gefahrguteinsatzes oder Großfeuers wichtige Messdaten zu liefern. Hierdurch können Maßnahmen eingeleitet werden, die die Umwelt oder Bevölkerung frühzeitig schützen. Die Arbeit der Katastrophenschutzeinheit kann im Ernstfall eine wichtige Unterstützung sein, was auch die Kameradinnen und Kameraden des Gefahrgutzuges an diesem Ausbildungsabend als Fazit zusammenfassten.