Suche nach Vermissten und Rettung vom Dach – Übung der Kreisfeuerwehrbereitschaft 2
Nordstemmen – Dunkelheit und Regen erwartete am Freitag (05.11.2021) die knapp 102 Einsatzkräfte der Kreisfeuerwehrbereitschaft 2, die an einer umfangreichen Übung in Nordstemmen teilnahmen. Vier Fachzüge mit 24 Fahrzeugen waren hierfür zur alten Außenstelle der Marienbergschule (OS) in die Jahnstraße nach Nordstemmen ausgerückt. Erdacht war eine starke Verrauchung in dem Gebäude mit mehreren Vermissten. Die Übungsverantwortlichen Holger Drüke, Thomas Reitz und Sascha Mehner hatten das alte Schulgebäude zuvor mit mehreren Nebelmaschinen verqualmt und 13 Verletztendarsteller in dem Komplex versteckt. Diese wurden vor Übungsbeginn von der Realistischen-Unfall-Darstellung der Johanniter-Unfall-Hilfe Hildesheim vorbereitet, sodass die Einsatzkräfte auf durchaus realistisch anmutende Verletzungen und Wunden trafen. Im Vordergrund der Übung stand daher nicht nur die Suche der Vermissten unter Atemschutz, sondern auch die spätere Erstversorgung der Verletztendarsteller.
Bei dem Szenario sollten Abrissarbeiten in dem Gebäude zu dem späteren Einsatz geführt haben. Durch einen technischen Defekt an einer Maschine sei es hierdurch zu einer starken Verrauchung gekommen, so Übungsleiter Mehner. Die Verletztendarsteller des vermeintlichen Bautrupps – gespielt durch Mitglieder der JUH Hildesheim und der Ortsfeuerwehr Klein Escherde – hatten die Verantwortlichen zuvor im Erd- und Obergeschoss des alten Schulgebäudes platziert. Kurz nach der Ankunft der ersten Fahrzeuge machten diese sich durch Hilferufe deutlich bemerkbar. „Dies erhöht den Stressfaktor“, berichtete Holger Drüke, der an diesem Abend auch die Gesamteinsatzleitung innehatte. Und noch eine Besonderheit hatte man sich zuvor ausgedacht: Laut den Verantwortlichen reichte der Druck des örtlichen Hydrantennetzes nicht aus, um eine stabile Wasserversorgung zu halten. Die Lösung: Mehrere Fahrzeuge führten einen Pendelverkehr zur nahen Leine durch und leerten ihren Inhalt später in einen aufgestellten Faltbehälter, wodurch die Wasserversorgung wieder durchgehend gesichert war.
Eine weitere Herausforderung stellte die Rettung eines „Verletzten“ vom Flachdach der Eingangshalle dar. Hierzu kam eine spezielle Konstruktion aus bereitgestellten Leiterteilen zum Einsatz, über die eine Schleifkorbtrage geführt wurde. So gelang es den eingesetzten Trupps, den Verletztendarsteller sicher vom Dachbereich zu retten. Nach knapp zwei Stunden konnte die Übung schließlich beendet werden. Der Großteil der zuvor definierten Ziele wurde erreicht und zur Zufriedenheit der Übungsleiter umgesetzt. Dies sei zudem erst die zweite Übung in neuer Konstellation, wie Holger Drüke weiter mitteilte. Denn seit diesem Jahr habe sich die Aufstellung der vier Fachzüge untereinander geändert. Vieles müsse sich daher erst noch einspielen, so Drüke. Doch genau dafür seien solche Großübungen ja gedacht.
…..