Truppmann-Teil 1 Lehrgang in Nordstemmen
Nordstemmen – 30 Männer und Frauen haben sich zur Freiwilligen Feuerwehr bekannt und in den vergangenen sechs Wochen am umfangreichen „Truppmann – Teil 1“- Lehrgang in Nordstemmen teilgenommen. Nach wochenlangem Pauken haben alle Anwärterinnen und Anwärter nun ihre Abschlussprüfung in Theorie und Praxis abgelegt und diese erfolgreich bestanden. Doch der diesjährige Lehrgang war für alle Beteiligten eine besondere Erfahrung.
Corona hat viele Dinge in unserem Alltag verändert. Auch die Ausbildung in der Feuerwehr blieb hiervon nicht verschont. Alles auf unbestimmte Zeit einstellen, sei aber auch keine Lösung, sagt Ausbildungsleiter Patrick Eisfelder. Daher entschied man sich in Nordstemmen, den wichtigen Truppmann-Lehrgang für angehende Feuerwehrfrauen und -männer stattfinden zu lassen. Schließlich, und da waren sich alle Beteiligten einig, müssen neue Kameradinnen und Kameraden die wichtige erste Grundausbildung zeitnah erhalten. Nur so ist eine spätere Teilnahme an den Einsätzen gemäß den Feuerwehrvorschriften möglich. Wie sollte man also vorgehen? Ausbildungsleiter Patrick Eisfelder schlug daraufhin vor, den Lehrgang als Hybridveranstaltung zu realisieren. Hierbei werden die theoretischen Inhalte als Onlinedienste vermittelt, während sich die Teilnehmenden entweder zuhause vor dem Bildschirm oder in Kleingruppen in den jeweiligen Feuerwehrhäusern befinden. Doch war das Distanzlernen in einem Format wie dem Grundlehrgang überhaupt möglich? „Das klappte eigentlich ganz gut“, meint Eisfelder, der jedoch auch immer wieder Probleme mit der Internetverbindung feststellte. Dies führte hin und wieder zu kurzen Unterbrechungen, so der Ausbildungsleiter. Auch die Technik spielte anfangs nicht gleich zu 100% mit. Hier konnte jedoch schnell Abhilfe geschaffen werden. „Die Verwaltung hat uns hier unkompliziert unterstützt und umgehend in neue Technik investiert“, meint Patrick Eisfelder dankbar. Nachdem diese anfänglichen Probleme beseitigt waren, konnten alle Teilnehmenden den Onlinediensten wieder gut folgen. Eisfelder freue besonders, dass die Hybriddienste gut angenommen wurden und sogar von Teilnehmenden besucht werden konnten, die unter normalen Umständen so nicht hätten teilnehmen können. „Wir haben Anwärterinnen und Anwärter, die durch ihre beruflichen Verpflichtungen unter der Woche nicht anwesend sein konnten. Durch die Onlinedienste wurde aber auch diesen Kameradinnen und Kameraden die Teilnahme ermöglicht“, erklärt Patrick Eisfelder. Dies fiel auch den Teilnehmenden positiv auf, die somit ihre geforderten Stunden ableisten konnten.
Die Praxis erfolgte dann wie gewohnt an den Wochenenden in Präsenz, sodass hier alle notwendigen Handgriffe und Fertigkeiten umfangreich geübt werden konnten. Sehr zur Freude von Heiko Bartels, der, gemeinsam mit Gemeindebrandmeister Jan Riechelmann, auch bei diesem Lehrgang wieder die Prüfung abnahm. Besonders positiv fiel Bartels die Disziplin und die Ruhe in den einzelnen Gruppen auf. Dies sei auch ein besonderer Verdienst der zahlreichen ehrenamtlichen Ausbilder, so der Leiter des Brandschutzabschnitts West. Auch Patrick Eisfelder zeigte sich dankbar für die Unterstützung seines siebzehnköpfigen Ausbilderteams, das wieder eine „klasse Leistung“ vollbracht habe. Und was ist nun das Fazit dieses besonderen Lehrgangs? Man wolle auch bei zukünftigen Lehrgängen über das Format „Hybrid“ nachdenken. Feuerwehr könne so schließlich allen Interessierten zugänglich gemacht werden, meint Patrick Eisfelder auch mit Blick auf die Nachwuchsgewinnung in der Freiwilligen Feuerwehr.